Donnerstag, 22. April 2004
St. Georg
rotula, 14:31h
Beim Telegraph macht man sich Gedanken darüber, ob der englische Nationalheilige Georg (vor allem im Vergleich zum Hl. Patrick aus Irland) nicht zu wenig geehrt wird. Auf der Seite gibt's dann auch einen nützlichen Link zu St. Georg, dessen Fest morgen (am 23. April) begangen wird.
Freitag, 12. März 2004
Ausstellung zu Kreuzzügen in Mainz
rotula, 21:06h
Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz zeigt vom 2. April bis 30. Juli 2004 eine Ausstellung zu den Kreuzzügen. Informationen auch bei Landeskunde online.
Dienstag, 2. März 2004
Die Nibelungen
rotula, 12:14h
Die FAZ nimmt sich in der Ausgabe vom 28. Februar 2004 des Nibelungenliedes an. Zum einen wird auf S. 37 die Karlsruher Ausstellung (noch bis 14. März) besprochen. Hervorgehoben wird die voraussichtliche Einmaligkeit der Ausstellung durch die gemeinsame Präsentation der drei ältesten und wichtigsten Handschriften A, B und C. Kurz wird auf den Nibelungenstoff, auf die Geschichte der Handschrift C und auf die Ausstellung selbst eingegangen, wobei der Versuch, die "Lebenswelt der Nibelungen vorzustellen" als gelungen bezeichnet wird und die Kinderfreundlichkeit der Ausstellung lobend hervorgehoben wird.
Des weiteren rezensiert die FAZ auf S. 38 der Printausgabe, den – nach Meinung des Rezensenten erfolgreichen – Versuch von Sonny Kunst, Wagners Ring Kindern näherzubringen.
Des weiteren rezensiert die FAZ auf S. 38 der Printausgabe, den – nach Meinung des Rezensenten erfolgreichen – Versuch von Sonny Kunst, Wagners Ring Kindern näherzubringen.
Königin der Bibliotheken
rotula, 03:11h
Die NZZ weist auf eine Veröffentlichung zur Geschichte der Stiftsbibliothek St. Gallen hin (Printausgabe: 28./29. Februar 2004 S. 38A). Der neue offizielle Führer Stiftsbibliothek St. Gallen. Ein Rundgang durch Geschichte und Sammlungen von Ernst Tremp, Johannes Huber und Karl Schmuki (St. Gallen 2003) "würdigt Architektur und Bildprogramm des Büchertempels ebenso wie die Glanzlichter der einzigartigen Schriftensammlung und die wechselvolle Geschichte".
Samstag, 28. Februar 2004
Tagung: Vom Nutzen des Edierens
rotula, 16:33h
Vom Nutzen des Edierens nennt sich eine Tagung des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, die vom 3. bis 5. Juni 2004 in Wien stattfinden wird. Ein vorläufiges Programm steht bereits online.
Donnerstag, 26. Februar 2004
Trend zu Online-Rollenspielen (mit mittelalterlichem Hintergrund)
rotula, 01:49h
Normalerweise zwei Welten, mit denen ich nicht viel am Hut habe: Rollenspiele und Mittelaltermärkte/Reenactment-Szene. Aber wenn beides zusammenfällt, ist es vielleicht doch einen Eintrag wert: Heise berichtet über den wachsenden Trend zu Online-Rollenspielen: "Wie bei Everquest spielten die Geschichten oft im Mittelalter, da dieses Thema durch so genannte Live-Rollenspiele und Mittelalter-Märkte sehr populär geworden sei", sagt Karsten Lehmann, Sprecher einer Firma, die das besagte Online-Rollenspiel Everquest vertreibt.
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen an der Uni: Wenn man angehende Abiturienten, die sich an einem Tag der offenen Tür in die Abteilung für mittelalterliche Geschichte verirren, fragt, warum sie sich ausgerechnet für Mittelalter interessieren, bekommt man häufig als Antwort den Verweis auf Rollenspiele. Tja, bei mir war's zu einem Gutteil sicherlich Der Name der Rose. Ob diese Motivation jetzt als grundsätzlich anders gelagert zu bewerten ist, bleibe dahingestellt ... ;-)
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen an der Uni: Wenn man angehende Abiturienten, die sich an einem Tag der offenen Tür in die Abteilung für mittelalterliche Geschichte verirren, fragt, warum sie sich ausgerechnet für Mittelalter interessieren, bekommt man häufig als Antwort den Verweis auf Rollenspiele. Tja, bei mir war's zu einem Gutteil sicherlich Der Name der Rose. Ob diese Motivation jetzt als grundsätzlich anders gelagert zu bewerten ist, bleibe dahingestellt ... ;-)
Wo gehört das Evangeliar von Lindisfarne hin?
rotula, 01:11h
Über den Streit um den Aufbewahrungs- und vor allem Ausstellungsort des Evangeliars von Lindisfarne berichtet der Guardian.
[via Mirabilis (mit weiteren Internet-Ressourcen zum Evangeliar)]
[via Mirabilis (mit weiteren Internet-Ressourcen zum Evangeliar)]
Sonntag, 15. Februar 2004
Neue Rezensionen
rotula, 20:43h
Hubertus Seibert (München) hebt in sehepunkte hervor, dass Mathias Geiselhart, Die Kapitulariengesetzgebung Lothars I. in Italien (Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte 15, Bern – Frankfurt a.M. [u.a.] 2002) in seiner quellennahe[n] Arbeit ein gegenüber der bisherigen Forschung erheblich differenzierteres Bild von Lothars breitangelegten reformerischen Anstrengungen im 'Regnum Italiae', seinen bislang verkannten beachtlichen gesetzgeberischen Neuansätzen zur Hebung des Bildungsniveaus des Klerus und im Prozess- und Beweisrecht sowie von der auf Kosten der Bischöfe und königlichen 'missi' gestärkten Position der Grafen zeichnet. Sie zeigt aber auch die durch die gesamtfränkische Kapitulariengesetzgebung, das nach wie vor geltende langobardische Recht und die jeweiligen herrschaftlichen Verhältnisse vor Ort eng gesteckten Grenzen bei der oft schwierigen Umsetzung der Reformmaßnahmen auf.
Ebenfalls auf sehepunkte beschreibt Knut Görich (München) ausführlich, welche Bedeutung Steffen Patzold, Konflikte im Kloster. Studien zu Auseinandersetzungen in monastischen Gemeinschaften des ottonisch-salischen Reichs (Husum 2000) für die von Gerd Althoff vorwiegend für den weltlich-politischen Bereich untersuchten Spielregeln der Konfliktbeilegung im Mittelalter hat. Der archimedische Punkt, an dem die idealerweise engelsgleiche und gehorsam ihrem Abt untergebene Friedensgemeinschaft im Kloster aus den Angeln gehoben wurde, war die auch nach dem Klostereintritt fortdauernde Bindung adliger Konventualen an ihre einflussreichen weltlichen Verwandten und Freunde sowie ihre ungebrochene "mentalitäre" Verflechtung mit der Welt des Adels. [...] Für die klösterliche Lebenswelt belegt die auch in den Klostermauern fortdauernde Gültigkeit weltlich-adligen Rangdenkens, dass Konflikte gerade nicht in einer Isolation der monastischen Gemeinschaft von der Welt wurzelten, sondern vielmehr in ihrer Einbindung in die Welt. [...] Mit Blick auf die Diskussion um Mündlichkeit und Schriftlichkeit betont Patzold, dass die Grenzen zwischen der klerikalen, von Schriftlichkeit geprägten, und der laikalen, von Mündlichkeit geprägten, Kultur, unscharf und durchlässig seien.
Vielversprechend klingt die Rezension (PDF) von Heike Bilgenroth-Barke (Göttingen) in CMA zu Jürgen Sarnowsky, England im Mittelalter (Darmstadt 2002): Der Band zeichnet sich dadurch aus, dass der Autor die Quellen vielfach selber sprechen lässt, sie sorgsam analysiert und quellenkritisch bewertet. Sarnowsky [...] stellt lange vorherrschende sowie aktuelle Forschungsmeinungen gegenüber und arbeitet eigene Positionen heraus.
Caspar Ehlers (Göttingen) fasst in seiner Besprechung (PDF) in CMA von Ratpert, St. Galler Klostergeschichten (Casus sancti Galli), hg u. übers. von Hannes Steiner (MGH SS rer. Germ. 75, Hannover 2002) die Erkenntnisse des Herausgebers zu Leben, Werk Ratperts sowie zu Intention, Inhalt und Überlieferung dessen Hauptwerkes ausführlich zusammen. Zu Steiners Edition sei auch noch auf die ältere Rezension (April 2003) von Claudia Zey (München) in sehepunkte verwiesen.
Ebenfalls auf sehepunkte beschreibt Knut Görich (München) ausführlich, welche Bedeutung Steffen Patzold, Konflikte im Kloster. Studien zu Auseinandersetzungen in monastischen Gemeinschaften des ottonisch-salischen Reichs (Husum 2000) für die von Gerd Althoff vorwiegend für den weltlich-politischen Bereich untersuchten Spielregeln der Konfliktbeilegung im Mittelalter hat. Der archimedische Punkt, an dem die idealerweise engelsgleiche und gehorsam ihrem Abt untergebene Friedensgemeinschaft im Kloster aus den Angeln gehoben wurde, war die auch nach dem Klostereintritt fortdauernde Bindung adliger Konventualen an ihre einflussreichen weltlichen Verwandten und Freunde sowie ihre ungebrochene "mentalitäre" Verflechtung mit der Welt des Adels. [...] Für die klösterliche Lebenswelt belegt die auch in den Klostermauern fortdauernde Gültigkeit weltlich-adligen Rangdenkens, dass Konflikte gerade nicht in einer Isolation der monastischen Gemeinschaft von der Welt wurzelten, sondern vielmehr in ihrer Einbindung in die Welt. [...] Mit Blick auf die Diskussion um Mündlichkeit und Schriftlichkeit betont Patzold, dass die Grenzen zwischen der klerikalen, von Schriftlichkeit geprägten, und der laikalen, von Mündlichkeit geprägten, Kultur, unscharf und durchlässig seien.
Vielversprechend klingt die Rezension (PDF) von Heike Bilgenroth-Barke (Göttingen) in CMA zu Jürgen Sarnowsky, England im Mittelalter (Darmstadt 2002): Der Band zeichnet sich dadurch aus, dass der Autor die Quellen vielfach selber sprechen lässt, sie sorgsam analysiert und quellenkritisch bewertet. Sarnowsky [...] stellt lange vorherrschende sowie aktuelle Forschungsmeinungen gegenüber und arbeitet eigene Positionen heraus.
Caspar Ehlers (Göttingen) fasst in seiner Besprechung (PDF) in CMA von Ratpert, St. Galler Klostergeschichten (Casus sancti Galli), hg u. übers. von Hannes Steiner (MGH SS rer. Germ. 75, Hannover 2002) die Erkenntnisse des Herausgebers zu Leben, Werk Ratperts sowie zu Intention, Inhalt und Überlieferung dessen Hauptwerkes ausführlich zusammen. Zu Steiners Edition sei auch noch auf die ältere Rezension (April 2003) von Claudia Zey (München) in sehepunkte verwiesen.
Donnerstag, 12. Februar 2004
Bilder aus illuminierten Handschriften der British Library
rotula, 01:25h
Mal was hübsches zum Gucken: Ausgewählte Bilder von herausragenden illuminierten Handschriften bietet die British Library im Netz an. Bei der Seite, deren Navigation einfach und klar strukturiert ist, handelt es sich bislang um eine auszugsweise Veröffentlichung von Materialien, die im Laufe des Jahres deutlich angereichert werden soll. Die Bilder sind schön zu betrachten, immerhin in so guter Größe, dass man auch den Text lesen und Details erkennen kann, ohne aber wirklich wissenschaftlich damit arbeiten zu können, was bei einer derartigen Präsentation vielleicht auch gar nicht intendiert ist. Dennoch hätte man sich bei den Handschriften höher auflösende Bilder gewünscht.
Neben den illuminierten Handschriften sei auch der Blick auf die anderen Sammlungen empfohlen (Themen u. a. Indien, Reise durch England zwischen 1750 und 1850, Karten, Alltagsleben, ...). Eine wahre Fülle an interessanten Bildern (und Klängen! in der Sammlung zu englischen Akzenten und Dialekten), die weiter zu beobachten sich sicherlich lohnt. Hervorzuheben sind die (wie es zumindest auf den ersten Blick scheint) durchweg sorgfältigen und ausführlichen Erläuterungen, die jede Darstellung begleiten.
[via mirabilis]
Neben den illuminierten Handschriften sei auch der Blick auf die anderen Sammlungen empfohlen (Themen u. a. Indien, Reise durch England zwischen 1750 und 1850, Karten, Alltagsleben, ...). Eine wahre Fülle an interessanten Bildern (und Klängen! in der Sammlung zu englischen Akzenten und Dialekten), die weiter zu beobachten sich sicherlich lohnt. Hervorzuheben sind die (wie es zumindest auf den ersten Blick scheint) durchweg sorgfältigen und ausführlichen Erläuterungen, die jede Darstellung begleiten.
[via mirabilis]
Mittwoch, 11. Februar 2004
The Middle Ages of reason
rotula, 01:10h
Ein erfrischender Artikel von Terry Jones (ehemals Monty Pythons) im Observer über seine neue achtteilige Dokumentation Medieval Lives auf BBC2:
The main reason I wanted to make Medieval Lives was to get my own back on the Renaissance. It's not that the Renaissance has ever done me any harm personally, you understand. It's just that I'm sick of the way people's eyes light up when they start talking about the Renaissance. I'm sick of the way art critics tend to say: 'Aaaah! The Renaissance!' with that deeply self-satisfied air of someone who is at last getting down to the Real Thing. And I'm sick to death of that ridiculous assumption that that before the Renaissance human beings had no sense of individuality.
[via Renaissance Weblog]
The main reason I wanted to make Medieval Lives was to get my own back on the Renaissance. It's not that the Renaissance has ever done me any harm personally, you understand. It's just that I'm sick of the way people's eyes light up when they start talking about the Renaissance. I'm sick of the way art critics tend to say: 'Aaaah! The Renaissance!' with that deeply self-satisfied air of someone who is at last getting down to the Real Thing. And I'm sick to death of that ridiculous assumption that that before the Renaissance human beings had no sense of individuality.
[via Renaissance Weblog]
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